Prof. Dr. Claudia Bausewein & Rainer Simander: 99 Fragen an den Tod – Leitfaden für ein gutes Lebensende, München 2020

 

Die beiden Autor*innen haben langjährige Erfahrungen im Hospiz- und Palliativbereich. Mit ihrem Buch richten sie sich an Patient*innen und deren Zugehörige. 99 Fragen an den Tod ist ein umfangreiches und informatives Handbuch, was (fast) alle Fragen beantwortet.

Mir gefällt der ressourcenorientierte und mutmachende Ton des Buchs. Es lädt zu einem Perspektivwechsel ein: „Sterbende nicht primär als kranke, leidende Menschen zu betrachten, sondern als mutige Held*innen, die ihren letzten Schritt auf ihren Lebensweg machen.“

Ab dem Erhalt der lebensverkürzenden Diagnose wird aufgezeigt, was getan werden kann, um bis zuletzt so selbstbestimmt wie möglich zu leben und zu sterben. Dabei wird Ängsten einfühlsam und ermutigend begegnet, ohne etwas schönzureden.

Den Begleiter*innen rät das Buch zur Selbstfürsorge und Authentizität. Hier gibt es die Empfehlung lieber einmal zu zugeben, dass man keine Antwort hat, statt den Sterbenden mit Floskeln zu beruhigen zu versuchen. Und in allen Phasen gilt es, die Selbstbestimmung der Sterbenden zu respektieren und zu unterstützen.

Das Buch endet mit einem Kapitel über Trauer, das kurz einige wichtige Aspekte von Trauerprozessen anspricht. Auch bei diesem Thema raten die Autor*innen auf das eigene Tempo und den individuellen Weg zu vertrauen.

Ich ermuntere gern dazu, sich mit dem Buch unabhängig von konkreten Diagnosen zu beschäftigen und sich so der eigenen Sterblichkeit und derer unserer Liebsten anzunähern. Nicht zuletzt liefert der Tod auf die 99 Fragen im Buch eine Reihe von interessanten Antworten.